Prof. Dr. Hermann Brandenburg

Herzlich willkommen!

Lehrportfolio

Im Rahmen der Tätigkeit an der Universität Heidelberg habe ich Seminare und Lehrveranstaltungen (in
der Regel gemeinsam mit Andreas Kruse) durchgeführt und erste Erfahrungen sammeln können; es ging
damals vor allem um entwicklungspsychologische Themen, Diagnostik und Intervention sowie
“praktische” Themen, z.B. Sozial- und Altenhilfeplanung. Den Schwerpunkt der Lehrerfahrungen bilden
aber die 13 Jahre, die ich an der KH Freiburg beschäftigt war. Mein Engagement bezog sich überwiegend
auf Studiengänge in der Pflegepädagogik bzw. des Pflegemanagements. Immer schon – und erst nach
dem Umzug in das Haus 1 – war ich in Lehrveranstaltungen der Sozialen Arbeit und der Heilpädagogik
involviert.
Inhaltlich ging es im Wesentlichen um drei Themenfelder: Pflegetheorien, Pflege- und Lebensqualität in
der stationären Langzeitpflege sowie gerontologische Themen im engeren Sinne (z.B. Kompetenz,
Bildung im dritten Lebensalter, etc.). Im Anschluss an die Tätigkeit an der KH Freiburg war ich 17 Jahre in
die Lehre an der PTHV (jetzt Vinzenz Pallotti University Vallendar) involviert. Da ich mich weniger als rein
klinisch, sondern eher sozialwissenschaftlich orientierten Pflegewissenschaftler sehe, habe ich die bereits
genanten Themen fortgeführt und vertieft. Hinzugekommen ist das Interesse an der Disseminations- und
Implementierungsforschung in der Pflegewissenschaft, auch durch die Zusammenarbeit Matthias Hoben.
Er hatte damals in Deutschland das Thema “gesetzt” und die massgebliche Buchpublikation im
Kohlhammer Verlag verantwortet. Wenn ich weiter auf die Themen blicke, dann ist sicher auch die Frage
der Interdisziplinarität und Kooperation im Gesundheitswesen ein Bereich, der mich immer interessiert
und beschäftigt hat. Im Hinblick auf Methodenfragen favorisiere ich Ansätze der qualitativen
Sozialforschung, bin aber kein Dogmatiker.
Methodisch-didaktisch habe ich versucht den strengen Duktus von Vorlesung, Seminar und Übung zu
durchbrechen. Aufgrund der überschaubaren studentischen Gruppen damals in Freiburg wie auch aktuell
in Vallendar war ein offener Dialog auch immer angesagt. Ich muss allerdings heute eingestehen, das
eine gewisse Stringenz in der Differenzierung von Vorlesungsanteilen und seminaristischen Debatten
durchaus sinnvoll ist. Was die Vorbereitung, Durchführung und Organisation von Lehrveranstaltungen
betrifft, so habe ich mich auch an den Erkenntnissen aus hochschuldidaktischen Seminaren orientiert,
die ich noch in der Freiburger Zeit erlebt habe. Das waren sehr interessante und weiterführende
Angebote an der Uni Freiburg, leider habe ich den Abschluss (auch aufgrund des Wechsels nach
Vallendar) nicht mehr machen können. Wichtig waren die Erfahrungen im Rahmen der Akkreditierung
verschiedener Studiengänge, zuletzt des Lehramtsstudiengangs “Pflege an berufsbildenden Schulen”
(BA/MA), bei dem auch die KH Freiburg beteiligt war. Ich war Studiengangsleitung des
Masterstudiengangs “Pflegewissenschaft” an der Vinzenz Pallotti University Vallendar, im Rahmen dieser
Tätigkeit immer wieder mit didaktischen Fragen konfrontiert. Zuletzt – bis September 2023 – war ich
noch Dekan und habe die Fakultät abgewickelt, die geschlossen wurde. Aktuell bin ich der Lehre an der
Uni Witten, der Uni Erlangen sowie der FH Würzburg-Schweinfurt involviert. Meine Haltung ist eindeutig:
Es geht darum junge Menschen zum Nachdenken zu bringen, ihnen die Lust an der Erkenntnis, der
Analyse und der Kritik zu vermitteln und ein Lern- und Arbeitsklima zu unterstützen, welches sowohl für
Dozent/innen wie auch für Studierende eine Herausforderung darstellt.

Vielleicht müsste man den Begriff der Zielgruppen etwas umfassender verstehen. Es geht natürlich um
Studierende, sowohl von Bachelor- wie auch von Masterstudiengängen. Ich habe auch Erfahrung in der
Lehre im Promotionsprogramm an der VPU sammeln können (auch gemeinsam mit Sebastian
Schleidgen). Meine inhaltlichen Themenfelder waren (mit Ausnahme des Promotionsprogramm) in den
o.g. Kursen nicht streng zwischen Bachelor- und Masterkursen getrennt; unterschiedlich ist das
Anspruchsniveau, auch der Einbezug von (internationaler Literatur). Hinzu kommt, dass ich in manchen
Studiengängen, etwa dem Community Health Studiengang, nur drei oder vier Tage zur Verfügung hatte.
Da lag der Akzent auf einer Einführung in die Grundlagen der Gerontologischen Pflege, einen konkreten
Projekt (z.B. der GALINDA-Studie mit dem Fokus auf die Öffnung der Heime) sowie einem Ausblick und
einer Perspektive, z.B. im Hinblick auf die Chancen und Grenzen einer multi- und interdisziplinären
Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.
Bei den Bachelorstudiengängen “Pflegeexpertise” habe ich den Schwerpunkt auf die Herausforderungen
(aber auch auf gelungene Beispiele) eines Theorie-Praxis Transfers gelegt. Im Hinblick auf die
Lehramtsstudiengänge stand die Frage, ob und wie eine Lehre bei den diversen Themen gelingen kann,
im Vordergrund. Die Abschlussveranstaltung habe ich unter folgenden Titel gestellt: “Was ist gute Lehre
in der Pflege?” Und in den Masterstudiengängen steht die wissenschaftlich-methodische Reflexion
(neben der inhaltlich-thematischen Auseinandersetzung) im Zentrum. Das gilt ganz besonders für die
Promotionsstudiengänge. Ich gehöre hier zu jenen Dozenten, denen die erkenntnis- und
wissenschaftstheoretischen Grundlagen wichtig sind – nicht nur die methodische Expertise. Die letzte
Lehrveranstaltung in diesem Bereich war mit dem Titel “Werte in den Wissenschaften” überschrieben.
Auch über Fragen der Wissenschaftsforschung bin ich mit der Gruppe intensiv ins Gespräch gekommen.
Zuletzt habe ich in Würzburg im Studiengang “Gesundheitsmanagement” unterrichtet, kenne also die
damit verbundenen Erwartungen der Studierenden. Dort habe ich bereits über managementbezogene
Fragen unterrichtet, auch auf der Grundlage des zurzeit laufenden Forschungsprojekts zu den “Innenund Außenspannungen des Managements in der stationären Langzeitpflege”.
Ich habe zu Beginn dieses Abschnitts darauf verwiesen, dass man den Begriff der Zielgruppen in der
Lehre umfassend verstehen muss. Vorträge für Fachpublikum – und nicht nur der Wissenschaft –
gehören auch dazu. Auch hier bedarf es besonderer Formate, um gezielt mit Pflegenden ins Gespräch zu
kommen. Besonders viele Freude habe ich an Workshops, bei denen einen intensiver Austausch mit den
Verantwortlichen vor Ort vorgesehen ist. Ein Vortrag kann den Dialog einleiten; aber dann geht es
darum, dass sich die Teilnehmer/innen selbst Gedanken machen, die wir abschließend – auch kontrovers
– diskutieren. Eine gute Vorbereitung und Moderation machen hier den Unterschied.

Im Lauf der letzten Jahre war ich in an einer ganzen Reihe von Kongressen beteiligt, u.a. der
Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft und der Deutschen Gesellschaft für
Gerontologie und Geriatrie. Wichtig ist das Engagement im Rahmen der Kongresse für
“angewandte Pflegeforschung” von HPS Media (Andreas Lauterbach und Hans-Peter
Stettler), deren ersten Kongress ich 2004 an der KH Freiburg ausrichten konnte. Auch in
Vallendar habe ich die “Vallendarer Kolloquien zum Pflege- und Gesundheitswesen” über
Jahre verantwortet, auch die Campustage unserer Fakultät. Darüber hinaus bin ich immer
wieder als Referent bei Veranstaltungen angefragt worden, überwiegend in der Pflegepraxis,
der Politik und den Wohlfahrtsverbänden. Dieser Zugang wird mir auch durch meine
Tätigkeit als ehrenamtliches Vorstandsmitglied beim VKAD ermöglicht. Nicht zuletzt möchte
ich erwähnen, dass ich in der neu gegründeten Sektion “Praxisentwicklung” der Deutschen
Gesellschaft für Pflegewissenschaft aktiv mitarbeite, ebenfalls in der Sektion
“Theorieentwicklung” dieser Fachgesellschaft. Seit Oktober 2022 bin ich Kurator beim KDA.
In der “Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie” bin ich seit den 1990er
Jahren aktiv involviert, zuletzt auch als Sprecher des Fachausschusses “Kritische
Gerontologie”.